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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 19

1909 - Leipzig : Hirt
Mostertor. Kaiserhaus. 19 29. Eingangstor zum Kloster zu Lorsch. Ganz andere Torbauten als die Städte hatten die Klster. Das Torhaus des aus der zweiten Hlfte des 8. Jahrhunderts stammenden Klosters zu Lorsch in der heutigen hessischen Provinz Starkenburg hat zwischen antiken Halbsulen gewlbte Durchgnge. Das Ober-geschah ist durch Wandpfeiler mit Giebeln in Felder eingeteilt. Zu beiden Seiten schlo sich an das Tor- haus die Umfassungsmauer. 30. Das Kaiserhaus zu Goslar. Der lteste erhaltene weltliche Bau Deutschlands, von Heinrich Iii. errichtet, im 19. Jahrhundert wiederhergestellt. 2*

2. Kurze Geschichte von Hessen - S. 9

1881 - Gießen : Roth
gegenüber die „Ringwälle" der Germanen erhoben, mainanfwärts nach der Nidda, nach der Wetterau und dem Odenwalde. Die Pfeiler einer, wahrscheinlich von Trajan erbauten, festen Brücke über den Rhein waren bis vor Kurzem bei niedrigem Wasserstande noch in der Nähe von Mainz zu sehen; jetzt sind dieselben entfernt. Als die wichtigsten römischen Niederlassungen in Rheinhessen sind außer Mainz zu nennen: Worms, Oppenheim, Ingelheim, Bingen, Alzey. Ueberall erkennt man die Spuren der Römer aus den Resten ihrer zum Theil großartigen Bauwerke. Bon den römischen Ueberresten in Mainz verdienen die „Wasserleitung" und der „Eichelstein" ganz besonderer Erwähnung. Die Wasserleitung wurde von der 14. Legion erbaut und führte das Wasser aus den Quellen bei Gonsenheim an Zahlbach vorüber auf die Höhe des Berges au und auf welchem Mainz erbaut war. Die ganze Leitung hatte eine Länge von mehr als 7 Km. und ruhte auf Pfeilern, von denen einzelne 32 M. hoch gewesen sein müssen. Noch sind die Trümmer von 56 dieser Pfeiler übrig, von denen einige eine Höhe von 7y2 M. haben. Der Eichelstein, eine runde, thurmähnliche Steinmasse, welche srüher mehr als 25 M. hoch gewesen sein soll, deren Zweck man aber nicht mehr weiß, wird gewöhnlich als das Grabdenkmal des römischen Feldherrn Drusus, des Gründers von Mainz, angesehen. b) Die befestigte Grenzlinie der Römer führte in vielen Windungen durch Mittel- und Süddeutschland von Coblenz bis an die Donau und heißt noch heute im Munde des Volkes der „Pfahlgraben." Es finden sich noch deutlich sichtbare Spuren bei den Orten Ziegenberg, Fauerbach, Hochweisel, Pohlgöns, Kirch-göns, Langgöns, Grüningen und Arnsburg. In der Nähe des Pfahlgrabens, aber auf germanischem Gebiet, findet man noch altdeutsche Grabstätten, „Hünengräber", große Steinhaufen, in denen Knochen, mit Asche gefüllte Urnen, sowie Gegenstände von Bronze, Eisen, Bernstein und Glas gefunden wurden und zuweilen noch gefunden werden. Der Pfahlgraben bestand aus einem oder mehreren Erdwällen^ von Zeit zu Zeit durch einen Thurm oder ein Castell verstärkt. Em besonders starkes Werk war die Saalburg mit dem Vorwerk Capersburg auf dem Gebiet der ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Homburg. Auch über die Höhen des Odenwaldes zogen römische Befestigungen, von denen Enlbach bei Erbach und das Hennehaus bei Vielbrunn noch theilweise erhalten sind. Auch die Riesensäule auf dem Felsberg und die Henne sän len bei Mainbullau werden

3. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 300

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 300 — Tie Kreisstadt Büren mit 2237 Einwohnern, von denen 2019 katholisch, 99 evangelisch, 119 jüdisch, an dem Zusammenflusse der Alme und Aste, treibt vorwiegend Ackerbau und Viehzucht. Es hat zwei katholische Kirchen und eine Synagoge, ein Amtsgericht, eine Rektoratsschule, eine Provinzial-Taubstummenanstalt und das älteste katholische Lehrerseminar der Provinz, das Seminar ist in dem früheren Kollegium seit 1825, wo es als das älteste der Pro- viuz gegründet wurde, untergebracht. Das Kloster wurde von den Jesuiten nach langem Streit zwischen Bischos und Adel 1714 be- gönnen. Die bei dem Kloster 1755 in italienischem Stile erbaute Kirche, mit dem Standbild der heil. Jungfrau am Hauptportale und dem Jesuitenzeichen zur Seite, von einer hohen Kuppel über- wölbt, zeichnet sich aus durch Freskogemälde, durch Pracht und Zierlichkeit, wird jetzt vom Seminar und der evangelischen Ge- meinde benutzt. Einst erhob sich da, wo jetzt das Seminargebäude steht, eine stolze Burg. Die Freiherrn von Büren traten sie im Jahre 1195 an den Bischof von Paderborn ab und empfingen sie von diesem wieder als Lehen. Ter letzte Sproß des freiherrlichen Ge- schlechts, der frühere Kammergerichtspräsident und spätere Jesuit Moritz, vermachte die Hälfte seiner Herrschast dem Jesuitenorden, und dieser erwarb die andere Hälfte durch Kauf. Bemerkenswert ist auch die im 13. Jahrhundert erbaute katholische Stadtkirche. Im Amte Büren liegen die katholischen Landgemeinden und Kirchspiele Weiberg mit 308, Siddinghausen mit 381, Steinhausen mit 862, Hegensdorf mit 414, Westheim mit 991 und Wevelsburg mit 858 Eingesessenen, alle in gebirgiger Gegend und doch mit fruchtbarem Lande. Hoch über dem Almethal, etwa 10 km von Büren entfernt, erheben sich auf einem steilen Felsenhügel die Trümmer der alten Wevelsburg (Wiselsburg, vielleicht von Wipsel oder von Wi — heilig, geweiht, als alte Kultusstätte), die in ihrem Grundrisse die auffallende Form eines Dreiecks bildete. Ein Ritter Wevelo von Büren soll ihr den Namen gegeben haben, da er ein Jagdhaus auf der Stätte einer viel älteren Burg sich erbaute, die wahrscheinlich gegen die großen Hunneneinfälle gerichtet war. Man findet näm-

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 309

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 309 - Archologen (unter ihnen besonders verdient Professor Fabricius in Freiburg i. B.), den Zug der Grenzwehr und seine historische Entwicklung feststellte. Mit Ende des Jahres 1903 galten die Arbeiten im wesentlichen fr abgeschlossen, und die genannte Kommission wurde aufgelst. Die Ergebnisse der Forschung liegen vor in dem 7 Bnde umfassenden Werk der genannten Kommission Der obergermanisch-rtische Limes des Rmerreiches" 1895 ff. J. Der Limeszug. Die germanische Linie, die die Ostgrenze der rmischen Provinz Germania superior bildete (372 km), setzte rechtsrheinisch ein gegen-ber der linksrheinischen Einmndung des Mnxtbachesx) in den Rhein, (bei dem Orte Rheinbrohl oder Hnningen, zwischen Andernach und Linz); dann fhrte sie der die Abhnge des Westerwedes und des Taunus um die Wetterau bis zum Main. Wo der lim es den Main erreicht (bei Krotzenburg), setzt er aus; von hier aus bildete der Main die Grenze (bis Miltenberg). Jenseits des Main fhrt der Wall der den Odenwald zum Neckar. Hier setzte etwa bei Cannstatt die rtische Linie an, durch die die Nordgrenze der rmischen Provinz Raetia geschtzt wurde (178 km). Diese Linie zog sich in weitem Bogen nrdlich der Donau bis Kehlheim oder Hienheim (unweit Regensburg). Die Gesamtlnge dieser Befestigungslinie, die etwa um das Jahr 100 ausgebaut war, betrug 550 km. 2. Die Art der Befestigung. a) Ursprnglich bestand diese Sperre, die unter Domitian (8196) in Angriff genommen wurde, nur aus hlzernen, durch breite und tiefe Spitzgrben geschtzten Wachttrrnen (ca. 1000 sind jetzt festgestellt), die an der zwischen dem freien Germanien und dem Rmerreich fhrenden Grenzstrae errichtet waren. Spter wurde ihr unteres Stockwerk aus Stein erbaut und die ganze Anlage durch einen von Pallisaden eingefaten kleinen Hof eingeschlossen. gebube mit zweistckiger Galerie, und bic sog. Igeler-Sule, das ist ein Ehren-benkmal der Trierer Familie der Sekunbiner in Igel bei Trier. Dazu kommen noch viele sehr kostbare Mosaiken, namentlich der berhmte Mosaikboben in Nennig (40 km von Trier). Derselbe ist 15 m lang, 10 m breit mit 7 lebensvollen Darstellungen: als Hauptbilb ein Glabiatorenkampf, umgeben von 6 Me-baillons mit Gruppen von Tieren und Fechtern und 1 Mebaillon mit einem Orgelspieler und einem Hornblser. Die (Einzelfunbe sinb z. T. in Lokalmuseen (bebeutenbe in Frankfurt a. M, Wiesbaben, Saalburg), z. T. in den Hauptmuseen in Mainz und in Nrnberg (Germanisches Museum) untergebracht. der die Fortschritte der Rmerforschung berichten die seit 1904 jhrlich erscheinenben Berichte der die Fortschritte der rmisch-germanischen Forschung, im Auftrage der Rmisch-Germanischen Kommission des Archologischen Instituts", Frankfurt a. M. Joseph Baer u. Co. *) Der Name Vinxtbach (Fiensbach) geht zurck auf das Iat. Wort flnis; also Grenzbach zwischen Ober- und Untergermanien.

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 19

1911 - Leipzig : Hirt
Klostertor. Kaiserhaus. 19 29. Eingangstor zum Kloster zu Lorsch. Ganz andere Torbauten als die Städte hatten die Klöster. Das Torhaus des aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts stammenden Klosters zu Lorsch in der heutigen hessischen Provinz Starkenburg hat zwischen antiken Halbsäulen gewölbte Durchgänge. Das Obergeschoß ist durch Wandpfeiler mit Giebeln in Felder eingeteilt. Zu beiden Seiten schloß sich an das Torhaus die Umfassungsmauer. 30. Das Kaiserhaus zu Goslar. Der älteste erhaltene weltliche Bau Deutschlands, von Heinrich Iii. errichtet, im 19. Jahrhundert wiederhergestellt. 2*

6. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 20

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
- 20 — Das Nationaldenkmal auf dem Niederwald „Zum Andenken an die einmütige, siegreiche Erhebung des deutschen Volkes und die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches 1870 — 1871" ist 38 m hoch. Die riesige Germania, eine edle Frauengestalt, welche Deutschland darstellt, hält in der linken Hand das gesenkte Schwert und in der hocherhobenen rechten die Kaiserkrone. Auf der Vorderseite des Denkmals befindet sich die größte der übrigen bildlichen Dar- stellungen. Sie versinnbildlicht die „Wacht am Rhein": „Kaiser Wilhelm I., umgeben von den deutschen Fürsten und den Generälen des Heeres. Rechts und links sind die Statuen des Krieges und des Friedens. Der Engel des Krieges stößt in die Kriegstrompete und erfaßt das Schwert; der Engel des Friedens hat in der Hand die Fried-mspalme. Weiter unten sitzen die Gestalten des „Vater Rhein" und der „Jungfrau Mosel". Elfterer übergibt der jugendlichen Mosel das Wachthorn; es Lmnsrück Mäuseturm Ruine Ehrenfels Nationaldenkmal Nahefluß Bingen Burg Klopp auf dem Niederwald Ter Rhein bei Bingens. deutet an, daß die Grenze des Deutschen Reiches vom Rhein an die Mosel gerückt ist. An den beiden Seiten des Denkmals befinden sich der „Abschied" und die „Heimkehr" der Krieger. Zur Errichtung dieses großartigen Denkmals hat die ganze deutsche Nation beigetragen, Nachdem Deutschland im Jahre 1871 den Krieg gegen Frankreich siegreich beendet hatte, sammelte man in allen deutschen Ländern große Geldsummen. Die Kosten des Denkmals beliefen sich auf l1/io Millionen Mark. — Der herrlich bewaldete Niederwald wird von vielen Fremden besucht. Den Rhein hinauf reihen sich schöne Städtchen, Flecken und Dörfer nahe aneinander. Geisenheim (Stadt) ist wegen seiner Anstalt für Obst- und Weinbau bekannt. Etwas abseits vom Rheine liegt Johannisberg, Dorf und Schloß. Hier gedeiht der edelste Rheinwein, der „Johannis- i) Nach einem Holzschnitt a. d. Verlage von F. Hirt u. Sohn, Leipzig.

7. Geschichtlich-geographisches Wörterbuch - S. 55

1888 - Breslau : Hirt
Engelsburg — Ermeland. 55 Engelsburg sieh Hadriani moles. Engen, Städtchen im südlichen Baden, nordnordöstlich von Schaffhausen. — 1800, 3. Y. Sieg der Franzosen unter Moreau über die Österreicher unter Kray. Engern sieh Sachsen. Enghien (F.) (spr. enguin F.), Dorf in Frankreich, nördlich von Paris. Enna sieh Henna. Ensislieim, Dorf im Ober-elsafs, zwischen Kolmar und Mülhausen. — 1647, 4. X. Sieg der Franzosen unter Turenne über die Kaiserlichen. Eperjes (spr. eperjesch), Stadt im nördlichen Ungarn, weit südöstlich von Krakau, südwestlich von Lemberg. — 1687 Blutgericht des Kaisers Leopold I. über die aufständischen protestantischen Magnaten Ungarns. Ephesus (L.) (fj "Eyecog), Stadt in Jonien, an der Kaystermün-dung, mit berühmtem Artemistempel. — 431 drittes ökumenisches Konzil. Ephraim = Gesamtname der Gebirge Galiläas, auch Name des nördlichen Reiches der Hebräer. Ephyra (fj ’Eyvqa) 1) Name von Korinth in der älteren Zeit, als noch die Äolier Herren des Landes waren. — 2) Alter Königssitz in Thesprotien, westlich vom See Acherusia. Epidamnus sieh Dyrrhachium. Epidaurus (L.) (fj 'Encdavqog), Stadt an der Nordküste der Halbinsel von Argolis, am saro- nischen Meerbusen. — Berühmtes Heiligtum des Äskulap oder Asklepios. Epipolae (L.) (at 1'Emnolai), westliches höchst gelegenes Stadtviertel von Syrakus. Epirus (L.) (fj ”Htt6cqog), der westliche Teil Nordgriechenlands vom akroceraunischen Vorgebirge bis zum ambracischen Meerbusen. Eporedia (L.) , Kolonie der Römer an der untern Dora Bal-tea, nordnordöstlich von Turin, heute Iyrea, welches im Mittelalter Sitz einer gleichnamigen Markgrafschaft war. Ercte, auch Hercte geschrieben (L.) (fj Eiqxrrj oder Elqxrrj), Berg an der Nordküste Siciliens, nördlich von Panormus; heute Monte Pellegrino. — Im 1. pu-nischen Krieg von Hamilkar verteidigte Bergfeste. Ereehtheum (L.) (to Egexdeiov), das, Heiligtum der Athene, auf der Nordseite der Acropolis, benannt nach dem Heros Erechtheus. Eresburg, die, Feste der Sachsen im Lande der Engern (heute im östlichen Westfalen), an der Diemel, südlich von Paderborn (da, wo heute Stadtberge liegt). — 772 von Karl d. Gr. erobert. — 938 fällt hier Thankmar, Ottos I. Halbbruder. Eretria (L.) (fj ’Eqstqio,), bedeutende Stadt auf Euböa, südöstlich von Chalcis. — 490 v. Chr. von den Persern zerstört, aber später mit Hülfe der Athener wiederhergestellt. Ermeland, Bistum im westlichen Teil von Ostpreufsen,

8. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 8

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 8 — Marmorsockel) bilden einen besonderen Schmuck der herrlichen Kuranlagen. die nach Seulberg und Friedrichsdorf zu in einen prächtigen Gebirgswald übergehen. Außerdem zieren die Stadt eine evangelische und eine katholische Stadtkirche, eine russische Kapelle, eiue neue Synagoge und das ehemalige landgräfl. Schloß an einer hochgelegenen Stelle der Stadt. In Homburg verweilt die kaiserliche Familie mit Vorliebe. Sie nimmt während ihres Aufenthaltes Wohnung in dem Schlosse. Der 53 m Hobe Bergfried des Schlosses wird der „Weiße Turm" genannt. Am Tore finden wir noch das steinerne Brustbild des Landgrafen Friedrich von Hessen. — Die Stadt besitzt ein Gymnasium, drei höhere Mädchen- schulen, eine Mittelschule und eine Garnison (d. i. ein Standort für die Truppen). Eine eleftr. Bahn führt uns nach dem nahegelegenen Dornholzhansen und von hier durch schöne Waldungen auf den Rücken des Gebirges nach der Saalburg. An der Stelle, wo die Saalburg steht, zeigt das Gebirge eine starke Eiusenkung. Über diese führt vou Homburg eine Straße rechts an der Saalbnrg vorbei nach Usingen. Jenseits des Gebirges wohnten die Mattiaker, ein kriegerisches Chattenvolk, das häufig in das römische Gebiet einfiel und über das Gebirge in die Mainebene vor drang, um die dort wohnenden römischen Ansiedler zu überfallen. Die Römer mußten daher darauf bedacht sein, diesen wichtigen Gebirgsübergang (Paß) für den Feind zu sperren. Darum errichteten sie hier ein Standlager oder Kastell. Auch in der Nähe von Heddernheim a, d. Nidda legten sie ein Kastell an, das mit ersterein dmch eine Straße verbunden war, um im Falle einer Belagerung rasche Hilfe bringen zu können. In Friedenszeiten kamen die Chatten nach den vor dem Kastell liegenden Kaufhäusern und tauschten ihr erlegtes Wild, auch Häute, Vieh, Eisenerze gegen römische Waren (Salz, Tuche, Schmucksachen u. dergl.) aus. Nachdem die Römer aus Deutschland vertrieben waren, verfiel die Festung. Sie geriet bei der Nachwelt als römische Festung in Vergessenheit. Die vorhandenen Manerreste hielt man eine Zeitlang für wertlose Überreste eines Schlosses der fränkischen Könige. Lange Zeit, selbst noch bei dem Bau des Schlosses und der Homburger Kirche wurden die Reste des Römerkastells als Steinbruch benutzt. Der nassauische Altertumsverein machte sich durch seine Ausgrabungen um die genaue Kenntnis des Kastells sehr verdient. Unter der Regierung der letzten Kaiser, insbesondere durch die Forschungen unter Kaiser Wilhelm Ii- wurden die vorhandenen Grund- inaueru in ihrer Bedeutung erkannt, und man ballte das Kastell in seiner ur sprünglichen Form wieder auf Wir betreten die von Heddernheim mich dem Kastell führende Römerstraße. Östlich von dieser iit der Nähe der Ansiedlungen liegen die Gräber und das Gräberhaus. Damit sich die Vorübergehenden stets der Toteli erinnerten, legten die Römer die Begrabnisplätze gern längs der Straßen all. Die Leichen ivnrdeil verbrannt, und die Asche sammelte man in kleinen Urnen. Diese umschloß nian durch je 4 Steine, fügte noch ein paar Krüglein mit Wein oder sonstige Erumerungszeichen bei und bedeckte sie mit einem flachen Steine und mit Erde. Rechts uild links von der Straße sehen wir Manerreste. Es find dies die letzten Spuren der alten römischen Ansiedlungen, die im 0., S. und W. die Festung umgaben. Hier hatten sich allsgediente römische Soldaten oder Veteranen mit ihren Familien, Marketender, Handwerker, Händler :c. ange- siedelt, Häuser und Straßen gebaut, Bnmuen gegraben und ausgemauert, öffent- liche Plätze mit Tempeln und Gärteil angelegt. Auffallend ist die große Zahl der Brunnen. Der 1. Stein an der Römerstraße, der die Stelle eines ehemaligen Brunnens bezeichnet, trägt die Inschrift Xxxxxy. (Erkläre den großeil Wasser-

9. Das Vaterland - S. 52

1906 - Leipzig : Degener
— 52 — die Stadt Bischofssitz und im Mittelalter eine der reichsten Handelsstädte, da sie an einer Hauptstraße nach Italien lag. Ihr Reichtum war sprichwörtlich. Ein- zelne Bürger lebten wie Landesherren; einige vermählten ihre Töchter mit Fürsten, so wurde Philippine Welser die Gemahlin des Erzherzogs Ferdinand von Öfter- reich. Die Fugger arbeiteten sich vom Webergesellen zu weltgebietenden Kauf- Herren empor. Noch heute bezeugen das Fuggerpalais, das Welserhaus :c. den Reichtum jeuer Zeit. Ferner ist die Stadt bekannt durch den Reichstag zu Augs- bürg 1530 und den dort im Jahre 1555 geschlossenen Religionsfrieden. Trotzdem auch Augsburg die Umgestaltung des Welthandels empfinden mußte, als durch den Schienenweg nach Italien der Hauptverkehr über München gelenkt wurde, so steht dieser Ort doch noch als Industriestadt in erster Reihe. Hervor- ragend sind die Baumwollspinnereien, die Webereien, Tuchfabriken, Maschinen- und Papierfabriken, in deren Dienst vielfach die Wasserkraft des Lech gestellt worden ist. Südlich von Augsburg ist das Lechfeld zwischen Lech und Wertach, wo Otto I. 955 die Ungarn schlug. Die Isar (fett. = die Reißende) kommt aus Tirol, fließt in nördlicher Richtuug an München vorüber und geht daun, nachdem sie unterhalb Freising bei Moosburg die Amper aufgenommen hat, in nordöstlicher Richtuug an Landshut vorüber in die Donau. Sie ist ein reißender Fluß, der durch Überschwemmungen oft Unheil anrichtet. Bevor sie durch die sumpfigen Niederungen vor dem uörd- licheu Möräuen-Wall fließt, berührt sie Bayerns Haupt- und Residenzstadt München (4981/2), eine Gründung Heinrichs des Löwen. Nicht eine reiche Umgebung, sondern die Lage am Kreuzungspunkte zweier Schienenwege des Weltverkehrs und die Fürstengunst haben München die heutige Bedeutung ge- geben. Bis zum Anfange des 19. Jahrhunderts konnte sich die Stadt nicht mit Augsburg messen. Als aber im 19. Jahrhundert die Eisenbahnen Paris, München, Wien, Koustautinopel und von Norddeutschland uach Italien eröffnet wurden, lag München am Kreuzungspunkt beider Weltliuieu und nahm als Industrie- und Handelsstadt einen gewaltigen Aufschwung. Die Müucheuer Bierbereitung, zu der die im Laude betriebene Gersten- und Hopfenkultur die Grundlage bildet, genießt einen Weltruf. Desgleichen blühen Maschinenbau und andere Industriezweige. Mehr aber trägt die Stadt das Gepräge der Residenz- und Kunststadt, das ihr durch die Gunst kunstsinniger Könige, besonders durch Ludwig I., in prächtigen Bauten aller Stilarten gegeben wurde. Außer sehenswerten Kirchen und dem Königspalaste sind hervorzuheben die Glyptothek (mit Werken antiker Skulptur), die beiden Pinakotheken (mit Werken hochberühmter Maler), das bayrische National- musenm, und das jetzt dem deutschen Kaiser gehörige Palais Schack mit der Schack- Galerie, in der sich Gemälde neuerer Meister befinden. Die öffentlichen Plätze zeigen schöne Denkmäler, unter denen die auf der Theresienwiese stehende Bavaria mit der Ruhmeshalle hervorzuheben ist, eine Schöpfung Ludwigs I. Letztere ist eine 76m lange dorische Säulenhalle mit über 90 lebensgroßen Marmorbüsten von berühmten Männern Bayerns. In der Mitte des Hofraumes ragt der Koloß

10. Das Vaterland - S. 55

1906 - Leipzig : Degener
— 55 — An der Mündung der Wörnitz Donauwörth (4vj; in der Nähe die Schlachtorte: Höchstädt (2^/4), Blindheim, der Schellenberg und Nördlingen (8^) (1634). Der Übergang über den östlichen Teil des Donau-Mooses schützt die viel um- strittene Festung Ingolstadt (22^), die ihre Bedeutung als stark befestigter Punkt behalten hat. An der Mündung der Altmühl und der Lndwigskanal-Linie liegt das gewerbreiche Städtchen Kelheim (33/J; hier sind große Sandsteinbrüche; die Walhalla, von Ruine Stauf gesehen. Bewohner treiben einen starken Handel mit den sogenannten Kelheimer Platten. Neben dem Städtchen thront aus dem Michaelisberge die Besreinngshalle, ein groß- artiger 60 m hoher Rundbau zum Gedächtnis an die Befreiung vom französischen Ty- rannenjoch, ein Werk Ludwigs I., das am 18. Oktober 1863 eingeweiht wurde; es hat eine nationale Bedeutung für alle Zeiten. Auf dem Marmorfußboden stehen die Worte: „Möchten die Deutschen nie vergessen, was den Befreiungskampf not- wendig machte und wodurch sie gesiegt!" 34 Siegesgöttinnen, welche die damaligen Staaten des Bundes versinnbildlichen, stehen im Innern, einen Kreis bildend;
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